Wenn Intelligenz ans Licht kommt
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Intelligente Leuchten reagieren auf persönliche Bedürfnisse der Nutzer und passen die Beleuchtung fortwährend an die sich verändernden Gegebenheiten an. Wie sie heute schon sind, wie die Digitalisierung die Lichtbranche beeinflusst und was es mit der Anwesenheitserfassung auf sich hat, hat Dietmar Zembrot von TRILUX erläutert.
Wie beeinflusst die Digitalisierung die Lichtbranche im Allgemeinen?
Dietmar Zembrot: In der Vergangenheit gab es Leuchten mit schlichten Leuchtmitteln, die selten steuerbar waren und somit einfach nur für Helligkeit sorgten. Der Fokus lag eher auf den unterschiedlichen Normen, deren Einhaltung eines der wichtigsten Qualitätsmerkmale für den Kunden darstellte. Heute hält die Lichtbranche ein viel breiteres Spektrum an Möglichkeiten bereit und macht Licht zu weit mehr als bloßem elektrischem Output. Durch die Digitalisierung und die intelligente Technik, die wir heute in die Produkte einbauen, können wir die Lichtqualität positiv beeinflussen sowie den Kunden noch weiter in den Mittelpunkt stellen und viel besser auf dessen Bedürfnisse eingehen.
Welche Potenziale und Möglichkeiten bieten die neuen smarten Technologien für die Beleuchtung?
Dietmar Zembrot: Neben statischen, normgerechten Situationen kann die Beleuchtung plötzlich auf viel subtilere Dinge reagieren: den Tageslichtverlauf, die Jahreszeiten, das Wetter, aber auch meine persönlichen Bedürfnisse oder Stimmungen. Anhand des Smartphones, das fast jeder bei sich trägt, kann die Leuchte beispielsweise erkennen, wer auf sie zukommt und welche Beleuchtungspräferenz derjenige hat. Auf diese Weise kann ein individuelles Lichtzenario abgerufen und der Arbeitsplatz an die entsprechenden Bedürfnisse des Nutzers angepasst werden.
Früher wurde meist nur gemessen, welche Lichtmenge in den Raum fällt, und die Leuchte entsprechend in der Helligkeit reguliert. Dies ist genau genommen nicht ausreichend. Fällt zum Beispiel nur wenig Licht in einen Raum, kann dies an einem bewölkten Sommerhimmel liegen, genauso könnte es im Herbst neblig sein oder im Frühling leicht nieseln. Es gäbe immer die gleiche Menge an Lichteinfall, allerdings ist die Erwartung an die Lichtfarbe jedes Mal eine andere.
Dieses Wissen zusammen mit dem persönlichen Empfinden des Nutzers steigert die Beleuchtungsqualität ungemein.
Wie verändert sich die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Lichtbranche mit anderen Bereichen?
Dietmar Zembrot: Wenn es eine neue Entwicklung gibt, kann man schwer voraussehen, welche Synergien sich bilden werden. Es wird sicherlich sehr viele Verknüpfungspunkte mit anderen Branchen geben, über die wir aktuell noch gar nicht nachdenken. Nehmen wir beispielsweise das Thema „Anwesenheitserfassung“: Für die Beleuchtung ist es wichtig, zu wissen, ob sich jemand im Raum befindet, um zu entscheiden, ob Licht benötigt wird oder die Leuchten vielleicht komplett ausgeschaltet werden können, um Strom zu sparen. Die Sicherheitsbranche wiederum könnte diese Informationen nutzen, um zu erkennen, ob sich jemand in einem Raum aufhält, wo eigentlich niemand sein dürfte. Ein Reinigungsunternehmen wäre in der Lage zu erkennen, ob ein Büro an diesem Tag besetzt war oder nicht und müsste möglicherweise einzelne Büros nicht reinigen, was wiederum Zeit und damit Geld spart. Hier gibt es sicherlich viele Möglichkeiten der interdisziplinären Zusammenarbeit.
Welche Auswirkungen haben die Veränderungen auf TRILUX?
Dietmar Zembrot: Ein gutes Beispiel für die Digitalisierung bei TRILUX ist unser Lichtmanagementsystem, bei dem bestimmte Use-Cases für verschiedene Raumsituationen vordefiniert sind, aber auch eigene eingestellt werden können. Je nach Einrichtung können die Räume optimal ausgeleuchtet und dabei Funktionen wie Human Centric Lighting berücksichtigt werden. Um die Bedürfnisse unserer Kunden noch besser zu verstehen und darauf reagieren zu können, haben wir außerdem das abteilungsübergreifende Team InnoVenture gegründet, das als Ideenschmiede für neue Geschäftsmodelle dient.
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