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Inspirations

Haus der Wissensarbeit - Stuttgart, Deutschland

Fraunhofer Institut

Auf dem Campus der Fraunhofer Gesellschaft in Stuttgart Vaihingen ist man der Zukunft einen großen Schritt näher gekommen - genauer gesagt, der Zukunft unserer Arbeit.

Hier vereinigt sich der Anspruch nach internationaler Spitzenforschung mit einem visionären architektonischen Konzept. Das niederländische Architekturbüro UN Studio, das in Stuttgart bereits den vielfach prämierten Entwurf des Benz Museums realisieren konnte, schuf in enger und intensiver Zusammenarbeit mit den „Übermorgenmachern“ des Fraunhofer Instituts einen avantgardistischen Meilenstein der Büroarchitektur.

Ein Ort an dem Zukunft bereits heute sichtbar und erlebbar wird. Schon von außen ist es ein Wahrzeichen: Amorph und mit weiß glänzender Metallfassade ragt der zeichenhafte Kopfbau am Südwestende des Campus in den Himmel – das Gebäude scheint regelrecht aus dem Boden emporzuwachsen.Keine seiner Seiten gleicht der anderen, die umlaufenden gezackten Fensterbänder durchschneiden die homogene Hülle, weiten und schließen sich in fließenden Bewegungen.

Der Strenge und Ordnung konventioneller Büroarchitektur setzte der Architekt Ben van Berkel eine organische und vitale Formensprache entgegen, die schon von weitem signalisiert: Hier ist alles im Fluss, seien es die Architektur, die internen Abläufe

oder die Gedanken der Wissenschaftler. Ermöglicht wurde diese avantgardistische Architektur durch einen revolutionären Planungsprozess, in dem das gesamte Gebäude im dreidimensionalen Raum entworfen und entwickelt wurde. Doch nicht nur in ihrer Form kann die Gestaltung überzeugen, sie nimmt sich auch auf vorbildliche Weise den drängendsten Fragen unserer Zeit an und übernimmt eine Vorreiterrolle in puncto Umweltschutz und Nachhaltigkeit.

Auf 32.000 Quadratmetern Nutzfläche, verteilt auf fünf Etagen, arbeiten die Forscherinnen und Forscher in einem der nachhaltigsten Gebäude der Bundesrepublik. Zertifiziert nach den Kriterien des U.S Green Building Councils (LEED-Zertifikat) und der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen, erhielt das „Haus der Wissensarbeit“, als eines der ersten Gebäude in Deutschland überhaupt, ein Prädikat in Gold. Ausschlaggebend dafür war ein perfekt abgestimmtes Zusammenspiel eines Systems zur Erdwärmegewinnung, einer intelligenten Fassadensteuerung, einer ganzheitlichen Gebäudeautomation und eines besonders auf Energieeffizienz abgestimmten Lichtdesigns.

Für diesen skulptural gestalteten Gebäudemittelpunkt entwickelten die Lichtdesigner von TRILUX ein Beleuchtungskonzept, das eine individuelle und auf den Ort abgestimmte Lösung bietet.

Um auf die unterschiedlichen Höhenniveaus und Beleuchtungssituationen innerhalb des Atriums zu reagieren, nahm sich TRILUX die Natur zum Vorbild: Wie sich ein Schwarm unmittelbar und optimal an eine komplexe und sich stets ändernde Umwelt anpasst, verringert oder erhöht sich die Lichtintensität und Anzahl der Leuchten je nach Anforderung. Im Gegensatz zum starren Raster gewöhnlicher Bürogebäude sorgt dieses Konzept für eine architekturbetonte und emotionale Lichtstimmung in dieser speziellen räumlichen Konfiguration.

„Die Planung war eine große Herausforderung, weil zunächst die außergewöhnliche Architektur gedanklich erfasst werden musste, zum anderen aber das Lichtkonzept der integrierten und nachhaltigen Planung gerecht werden sollte. In eine individuelle

Architektur von Ben van Berkel gehört auch eine individuelle Beleuchtungslösung!“, erklärt Sabine Brunner, Creative & Brandmanagerin bei TRILUX. „Wir haben kreative Beleuchtungslösungen, bis hin zu neuen Leuchten, konzipiert, um die innovativen Raumkonzepte mit adäquaten Lichtlösungen unterstützen zu können.“ Neue Wege und Denkweisen haben sich in diesem Zusammenhang durchgesetzt, individuelle und passgenaue Lösungen treten an die Stelle strenger Raster und unflexibler Beleuchtungssysteme.

In diesem Sinne verzichtete man darauf, das Gebäude nachts von außen anzustrahlen. Nicht nur die offensichtliche Verschwendung von Ressourcen führte zu diesem Schritt – obwohl sie ihn alleine schon gerechtfertigt hätte - sondern die Idee, dass ein Gebäude auch des Nachts mit seiner Umgebung in Interaktion treten kann und mit ihr kommuniziert. Es leuchtet von innen heraus, macht interne Abläufe und verschiedene Nutzungen ablesbar und verhilft dem Bauwerk zu noch stärkerer Plastizität und Tiefe, ohne dabei auf das einfallende Sonnenlicht angewiesen zu sein.

Projektinformation

  • Bauherr
    Fraunhofer Gesellschaft, München
  • Architekten
    UN Studio, Amsterdam / ASPLAN, Kaiserslautern
  • Standort
    Stuttgart, Deutschland
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