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EU-Ökodesign: Richtlinie wird Verordnung

Die neuen Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Beleuchtung

Am 23. April 2024 hat das Europäische Parlament die neue Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte (ESPR) verabschiedet. Sie tritt voraussichtlich 2026 in Kraft und löst die seit 2005 bestehende Ökodesign-Richtlinie ab, inklusive der daraus abgeleiteten nationalen Verordnungen. Arno Eversmeyer, Mitarbeiter der Lighting Applications bei TRILUX, erläutert den aktuellen Stand – und was das konkret für die Beleuchtung bedeutet.

Was verändert sich durch den Schritt von der Ökodesign-Richtlinie zur -Verordnung?

Beim Ökodesign geht es darum, Mindeststandards für die umweltrelevanten Eigenschaften von Produkten festzulegen. Die bisherige Richtlinie befasste sich ausschließlich mit dem Energieverbrauch von Produkten und wurde deshalb auch ErP-Richtlinie (Energy related Products) genannt. Die neue Verordnung berücksichtigt auch den Ressourcenverbrauch sowie Faktoren wie Langlebigkeit und Reparaturfreundlichkeit. Die genauen Verfahren der Bewertung befinden sich derzeit jedoch noch in der Entwicklung, an der auch unsere Fachleute beteiligt sind.

Was bedeutet die Verordnung für die Entwicklung und Produktion unserer Leuchten?

Wir entwickeln und produzieren unsere Leuchten schon immer mit einem starken Fokus auf Qualität und Nachhaltigkeit. Dazu zählen auch Kernwerte wie eine hohe Effizienz, lange Produktlebensdauer, gute Reparierbarkeit sowie eine langfristig gesicherte Ersatzteilversorgung. Ein Beispiel für unser Engagement ist unser Nachkaufversprechen: Es gewährleistet, dass Kunden ausgewählte Leuchten auch noch zehn Jahre nach dem Kauf beziehen können. Für Ersatzteile sichern wir sogar eine Verfügbarkeit von 15 Jahren zu Zukünftig wird die Ökodesign-Verordnung alle Unternehmen zwingen, die Nachhaltigkeit ihrer Produkte nach festgelegten Regeln zu dokumentieren – vermutlich mit einem Digitalen Produkt Pass (DPP), einem Reparierbarkeitsindex und ggf. einem entsprechend erweiterten Produktetikett.

Welche Vorteile bringt das für unsere Kunden?

Die Dokumentationspflicht, zum Beispiel per DPP oder einem erweiterten Produktetikett, ermöglicht es Kunden, nachhaltige Produkte objektiv zu erkennen. Das wird mittelfristig zu einem besseren und transparenteren Angebot von nachhaltigen, qualitativ hochwertigen Produkten führen. Und unsere Lösungen, die bereits in vielen Bereichen Benchmarks setzen, profitieren von der Transparenz.

Gibt es neue Materialien oder Technologien, die wir einsetzen werden?

Die Entwicklung neuer Materialien, Produkte und Prozesse sind wichtige Schritte auf dem Weg zu einer echten Kreislaufwirtschaft. Hier sind wir bereits sehr aktiv – unter anderem durch eine umfangreiche Forschung und Entwicklung im eigenen Haus. Darüber hinaus engagieren wir uns in externen Forschungsprojekten wie „SUMATRA“ (SUstainable MATerials in future luminaire designs – from Recycling back to Application), das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wurde. Die dort gewonnenen Erkenntnisse dienen uns als Grundlage zur Entwicklung nachhaltiger Leuchten.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft im Bereich Ökodesign?

Die Branche braucht vor allem praxistaugliche Bestimmungen, die uns dabei helfen, nachhaltige Lösungen weiterzuentwickeln und zum Wohl von Kunden, Mitarbeitern und Natur im Markt zu etablieren. Wichtig dafür sind Mechanismen, die die Nachhaltigkeit objektiv belegen und vergleichbar machen.

Redaktion
Kristin Habbel
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