Die lichttechnische Wirkung einer Leuchte in einem leeren Raum ist abhängig von ihrer Abstrahlungscharakteristik und der Reflexion an den Wänden und der Decke des Raumes (siehe Abbildung). Die Reflexion an Wänden und Decke ist ihrerseits abhängig von dem Reflexionsgrad dieser Flächen sowie deren Abstand zur Leuchte, also der Raumgeometrie. Befinden sich Gegenstände in dem Raum, so sind deren optische Eigenschaften und ihre geometrische Lage zur Leuchte ebenfalls zu berücksichtigen.
Lichtstärkeverteilung und lichttechnische Wirkung
Moderne Planungsprogramme (siehe Kapitel „Lichttechnische Planungs-Software DIALux und Relux”) können die lichttechnischen Wirkungen von Leuchten heute sehr genau bestimmen. So ist z. B. die Beleuchtungsstärke oder Leuchtdichte auf jeder im Raum befindlichen Oberfläche mit hoher Genauigkeit berechenbar. Ebenso kann die Beleuchtungsstärke auf jeder beliebig gelegenen Messfläche oder Messebene im Raum bestimmt werden.
Voraussetzung ist, dass die lichttechnischen Eigenschaften der Leuchte und des Raumes hinreichend genau erfasst und beschrieben sind.
Die Abstrahlcharakteristik der Leuchte wird dabei in der Regel in Form einer Lichtstärkeverteilung angegeben. Dabei wird die Leuchte als punktförmige Lichtquelle betrachtet. Diese sogenannte Fernfeldbetrachtung führt zu guten Berechnungsergebnissen der Softwareprogramme, sofern die exakte räumliche Lage und Ausdehnung des Lichtaustritts aus der Leuchte nur wenig Einfluss auf das Ergebnis in der Messebene haben. Für ausgedehnte Leuchten mit langem oder flächigem Lichtaustritt unterteilen die lichttechnischen Programme diese in mehrere, gleichmäßig angeordnete Lichtpunkte (siehe auch Kapitel „Lichttechnische Planungs-Software DIALux und Relux").
Zur Beschreibung einer Leuchte kann die Lichtstärkeverteilung auch in Raumwinkelbereiche eingeteilt werden, in die Teile des Gesamtlichtstromes der Leuchte abgestrahlt werden (siehe Abbildung). In diesem Fall spricht man von einer Lichtstromverteilung. Eine in der Praxis wichtige Messebene ist die Nutzebene, in der sich in vielen Anwendungen die Sehaufgabe befindet.