Bezüglich der Messung der lichttechnischen Eigenschaften von Leuchten kann grundsätzlich zwischen zwei Betrachtungsweisen unterschieden werden. Eine bezieht sich auf die Gesamtheit des aus der Leuchte austretenden Lichtes, die andere bezieht sich auf dessen räumliche Verteilung.
Messung lichttechnischer Eigenschaften
Um Licht in der Gesamtheit auf seine Eigenschaften zu untersuchen, ist der einzusetzende Messaufbau die Ulbricht´sche Kugel. Die Beschichtung der Innenseite der Kugel mit Bariumsulfat sorgt durch seine diffuse, spektral neutrale Reflexion für eine gleichmäßige Verteilung des Lichtes, so dass an einer Öffnung in der Außenwand an beliebiger Stelle gemessen werden kann. Die Ulbricht´sche Kugel eignet sich demnach sowohl für spektrale Messungen, wie auch für Relativmessungen bzgl. des verfügbaren Lichtstromes.
Die räumliche Verteilung des aus einer Leuchte austretenden Lichtes wird im Allgemeinen als Lichtstärkeverteilungskurve (bzw. Lichtstärkeverteilungskörper, siehe Abbildung) dargestellt. Die Messung der Lichtverteilung kann mit einem Drehspiegelgoniofotometer als Fernfeldmessung durchgeführt werden. Dazu ist ein großer Abstand der Leuchte zum Sensor erforderlich, im Verhältnis zur Ausdehnung der Leuchte. Für Langfeldleuchten mit ca. 1,5 m Länge ergibt sich für den Laborraum eine Mindestlänge von 25 m.
Moderne Goniofotometer sind heute sehr viel kompakter und ermöglichen Nahfeldmessungen. Dabei wird die Sensorik nahe, in kleinem Abstand im Verhältnis zur Leuchtenausdehnung, in kleinen Schritten an der Leuchte vorbeigeführt. In jedem Messpunkt wird eine Messung der von dem Messpunkt ausgehenden Lichtstärkeverteilung gemacht. Diese, im Vergleich zum Drehspiegelgoniofotometer, sehr viel detaillierteren Messdaten sind derzeit von marktüblichen Lichtplanungsprogrammen nicht verarbeitbar. Auch ist bis heute kein einheitliches Datenformat für die Nahfelddarstellung von Leuchten definiert. Die mit der Nahfeldmessung gewonnenen Daten werden daher von der Messsoftware des Goniofotometers in Fernfelddaten umgerechnet, um sie für die Lichtplanungsprogramme zur Verfügung zu stellen.