Die Leistungsbereitschaft des Menschen mit normal synchronisierter innerer Uhr ist in der Zeit zwischen ca. 10:00 Uhr und 12:00 Uhr am größten, fällt über die Nachmittagszeit leicht ab und steigt dann wieder an, bevor sie nachts ein Minimum durchläuft. Je nach Chronotyp („Eulen” und „Lerchen”) kann dieser Rhythmus leicht in beiden Richtungen verschoben sein. Analog zum Schlaf-Wach- Rhythmus kann auch der Tagesverlauf der Leistungsfähigkeit durch Licht unterstützt werden.
Hohe Farbtemperaturen haben Auswirkungen auf die kognitive Leistungsfähigkeit, Aufmerksamkeit und Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung. Auch die Bearbeitung kreativer Aufgaben kann durch Licht mit höherem Blauanteil unterstützt werden. Neben dem Lichtspektrum ist auch die Intensität und Dauer der Lichtexposition von großer Bedeutung. Während im Freien je nach Bewölkung oft Beleuchtungsstärken von mehreren 10.000 lx herrschen, sind die Beleuchtungsstärken im Innenraum meist deutlich geringer. Eine Erhöhung der Intensität über einen längeren Zeitraum kann Aufmerksamkeit, Konzentration, körperliche und kognitive Leistungsfähigkeit und sogar das Arbeitsgedächtnis positiv beeinflussen. Hier gilt: Gezieltes, zeitlich begrenztes Einwirken auf die allgemeine Leistungsfähigkeit durch Licht kann zu höherer Produktivität am Arbeitsplatz führen. Nicht zielführend ist hingegen eine Dauerexposition mit hellem, blauen Licht, ohne entsprechende Erholungsphasen zu bieten.
Eines der effektivsten Einsatzgebiete ist die Bürobeleuchtung. Unterschiedliche Beleuchtungsphasen steigern die Konzentration, Kreativität und Leistungsfähigkeit. Wirksam ist dabei nicht nur aktivierendes, sondern auch beruhigendes Licht, welches Raum für Entspannung lässt. Gleiches gilt für die Beleuchtung in Bildungseinrichtungen, wo durch die Unterstützung des circadianen Rhythmus Aufmerksamkeit und konzentriertes Arbeiten verbessert werden und gleichzeitig die Fehlerrate reduziert wird.