Beleuchtungsplanung
Die Planung der Innenbeleuchtung ist meist eine komplexe Aufgabe, die jedoch durch Kooperation zwischen
dem Bauherren
den Architekten
den Lichtplanern
den Fachingenieuren der Haustechniken, wie der Elektroinstallation und Heizungs- und Klimatechnik und Akustik
den Innenarchitekten
erfolgreich gelöst werden Kann.
Insbesondere müssen die Anforderungen an die Sehaufgabe, die Lichtqualität, die raumgestalterische Wirkung des Lichts, die ästhetische und funktionale Arbeitsplatzgestaltung, die Ergonomie, die Arbeitsablauforganisation, die Wirtschaftlichkeit und in dem Zusammenhang auch die laufenden Kosten für den Betrieb der Beleuchtungsanlage und deren Energieverbrauch in der Planung berücksichtigt werden.
Planung der Beleuchtung ist daher mehr als nur Berechnung der Beleuchtung: Um den erweiterten Kriterien guter Beleuchtung gerecht zu werden (siehe Kapitel, „Grundlegende Anforderungen an gute Beleuchtung“), entscheiden gelungene Synergien zwischen Innenarchitektur und Beleuchtung über den Erfolg der Planung.
Der Lichttechniker steuert zu dieser Teamarbeit sein Fachwissen über die visuellen Anforderungen an die Beleuchtung aufgrund der Seh- und Arbeitsaufgabe und der Nutzung der Räume bei. Er setzt Normen und Richtlinien der Künstlichen Beleuchtung, Methoden der Beleuchtungsberechnung und seine Erfahrungen bei der praktischen Umsetzung umfassender lichttechnischer Güteanforderungen ein. Daneben berücksichtigt er auch relevante Sicherheitsbelange. In Zusammenarbeit mit dem Innenarchitekten wird Licht zur Akzentuierung des Raumes und zur Stimulierung seiner Nutzer bereits in der Planung berücksichtigt.
Insbesondere mit Blick auf ihre Nachhaltigkeit können qualitative Aspekte der Beleuchtung auch im Rahmen einer Gebäude-Zertifizierung berücksichtigt werden (siehe auch Kapitel „Gebäude-Zertifizierung").
Voraussetzungen
Voraussetzungen für die Berechnung der Beleuchtung sind Angaben über
die Raumabmessungen,
ggf. bauliche und installationstechnische Einschränkungen bei der Positionierung von Leuchten,
die Reflexionseigenschaften von Decke, Wänden und Boden bzw. des Mobiliars,
die Art der Tätigkeit bzw. der Sehaufgabe,
den oder die (räumlichen) Bereiche der Sehaufgaben, die horizontal, vertikal oder auch geneigt sein können,
die Möblierung und
gegebenenfalls besondere Anforderungen an die Auswahl der Lampen, Leuchten und deren Anordnung.
Mit diesen Angaben Kann der Lichtplaner unter Zuhilfenahme der für sein Planungsverfahren erforderlichen technischen Leuchtendaten die Lichtberechnung durchführen.
Technische Katalogdaten
Die relevanten technischen Daten der Leuchten werden heute von vielen namhaften Herstellern online bereitgestellt. Insbesondere Können solche Daten, die auf Grund der schnellen Entwicklung der LED-Technik permanenter Innovation unterliegen, aktuell gehalten werden.
Sowohl die technischen Zahlenwerte, z. B. der Anschlussleistung, der Lichtausbeute, der Lichtfarbe etc., werden hier gepflegt (siehe Abbildung), als auch die Datensätze für die Gebäudeplanung und die lichttechnischen Planungsprogramme (siehe Abbildung a). Weit verbreitete Datenformate und ihre Dateinamen-Endungen sind IES ein international genormtes Datenformat für Leuchten-LVK (siehe Kapitel, „Lichtstärkeverteilungskurven”),
IES |
ein international genormtes Datenformat für Leuchten-LVK (siehe Kapitel „Lichtstärkeverteilungskurven”), |
LDT ” |
Eulumdat, ein europäisches Datenformat für Leuchten-LVK, |
T14 TM14 |
ein britisches Datenformat für Leuchten-LVK, |
ROLF |
Leuchten-Datenformat für Relux (siehe Kapitel „Lichttechnische Planungs-Software DIALux und Relux”), |
ULD |
Leuchten-Datenformat für DIALux (siehe Kapitel „Lichttechnische Planungs-Software DIALux und Relux"), |
RFA |
Revit-Leuchten-Datenformat für BIM (siehe Kapitel, „BIM (Building Information Modeling)”), |
3DS |
geometrische 3D-Daten für die Software 3ds Max (früher auch 3D Studio MAX), |
DWG |
geometrische Daten für die Software „AutoCAD". |
um Leuchten auf allen international verbreiteten Planungsplattformen elektronisch verarbeiten zu können.
Aber auch qualitative lichttechnische Eigenschaften, wie die Form der Lichtstärkeverteilung (LVK), grafisch dargestellt in einem Polarkoordinaten-Diagramm (siehe Abbildung b), geben dem erfahrenen Lichtplaner einen Hinweis auf die lichttechnische Wirkung einer Leuchte.
Zusammen mit der Produktbeschreibung können die technischen Kenndaten als Datenblatt im pdf-Format abgerufen werden. Weiterführende Produktdaten und Produkteigenschaften können im Einzelfall beim technischen Support der Leuchtenhersteller erfragt werden.