Vertikale Beleuchtungsstärke
Ebenso wie für den Zuschauer vor Ort ist für Fernseh- und Filmaufnahmen beim Sport die Beleuchtung vertikaler Flächen besonders relevant. Dabei ist immer die Beleuchtungsstärke zu betrachten, mit der die Szenerie aus Richtung der aufnehmenden Kamera beleuchtet ist. Die Norm EN 12193 gibt hierfür einen Mindestwert von
- Ev,min = 600 lx (1.400 lx)
(örtlicher Mindestwert von Ev) und die Gleichmäßigkeit in Form eines
- Gradienten von 6 % über 1 m (5 % über 1 m )
vor. Die in Klammern stehenden Werte sind Empfehlungen für Großveranstaltungen.
Die angegebenen Beleuchtungsstärken sind als Wartungswert zu verstehen, die zu keinem Zeitpunkt unterschritten werden. Die Gleichmäßigkeit wird in Form eines Gradienten angegeben. Zur Ermittlung der Beleuchtungsstärke und der Gleichmäßigkeit werden für jede Sportart die Werte an den vorgegebenen Rasterpunkten (siehe Absatz „Bewertungsflächen") in einer Höhe von 1,5m über dem Boden herangezogen, wenn nicht anders angegeben.
Für Kameras mit feststehenden Kamerapositionen ist es möglich, die Anforderung bzgl. der Beleuchtungsstärken Ecam aus Richtung der jeweiligen Position der Kamera her zu erfüllen. Die Gleichmäßigkeit muss Ecam,min/Ecam ≥ 0, 6 betragen (siehe Abbildung).
Wenn die Hauptkamera eine nicht festgelegte Position auf der Längsseite der Sportfläche, z. B. eines Handballfeldes, hat, muss die Beleuchtung die Anforderungen bezüglich Beleuchtungsniveau und Gleichmäßigkeit entlang dieser Längsseite erfüllen.
Falls die Kameraposition, z. B. einer Handkamera, keiner Einschränkung unterliegt, müssen die vertikalen Beleuchtungsstärken von allen vier Seiten eines Feldes her erreicht werden. Auch die Gleichmäßigkeit muss bzgl. aller vier Richtungen längs den Seiten der Sportfläche berücksichtigt werden.
Einige Sport-Dachverbände haben ihre eigenen speziellen Empfehlungen für Fernsehbeleuchtungsniveaus festgelegt, die gegebenenfalls herangezogen werden sollten.