Elektromagnetische Verträglichkeit
Lebende Zellen erzeugen aufgrund ihrer Stoffwechselvorgänge elektrische Potentiale. Über deren Rhythmus-, (Frequenz-) und Form-(Amplituden-)Analyse erhält der Arzt wichtige Informationen über die Tätigkeit des Gehirns (EEG – Elektroenzephalogramm), des Herzens (EKG – Elektrokardiogramm), der Muskeln (EMG – Elektromyogramm) und anderer Organe. In Räumen, in denen Körperaktionsspannungen aufgenommen werden, müssen Einkopplungen von Störspannungen durch elektrische bzw. magnetische Felder in die Mess-Schaltung vermieden werden. Dies gilt insbesondere für
EEG-, EKG- und EMG-Räume
Intensiv-Untersuchungs- bzw. Überwachungsräume
Herzkatheterräume und Operationsräume.
Elektrische Felder werden durch Abschirmung mit leitfähigen Tapeten, Gittern (Faradayscher Käfig) usw. so stark geschwächt, dass dadurch meist keine Störungen auftreten. Störungen durch netzfrequente magnetische Felder, wie sie z. B. durch Starkstromleitungen, Aufzugmotoren und magnetische Vorschaltgeräte von Leuchtstofflampen verursacht werden können, lassen sich wirksam durch Verringerung der magnetischen Felder der Störquellen und durch entsprechende Abstände zwischen Messschaltung und Quelle (z. B. Vorschaltgerät) erreichen.
Mindestabstände sind
bei induktiven Vorschaltgeräten etwa 75 cm
bei elektronischen Vorschaltgeräten etwa 30 cm.
Damit werden die in DIN VDE 0100-710 „Errichten von Niederspannungsanlagen – Anforderungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art – Teil 710: Medizinisch genutzte Bereiche"festgelegten maximalen Werte der Induktion
für EKG BSS = 4 · 10-7 Tesla = 0,4 μT
für EEG BSS = 2 · 10-7 Tesla = 0,2 μT
für EMG BSS = 1 · 10-7 Tesla = 0,1 μT
nicht überschritten.