Museen
Die Beleuchtung von Museen ist ein Spezialgebiet der Beleuchtungstechnik und ist im Allgemeinen Spezialisten vorbehalten. Neben der optischen und zuweilen sogar dramaturgischen Inszenierung von Ausstellungsgütern und der optimalen Wahrnehmbarkeit der Exponate durch die Betrachter sind die konservatorischen Aspekte der Beleuchtung von Museen und Galerien oberstes Gebot bei der Planung und Ausführung der Beleuchtung. Die Brancheninitiative "licht.de” hat unter www.licht.de eine Schrift „Museumsbeleuchtung – Strahlung und ihr Schädigungspotential, konservatorische Maßnahmen"(nur in deutscher Sprache) und das Lichtwissen-Heft 18 „Gutes Licht für Museen, Galerien, Ausstellungen"(auch in Englisch) zum kostenlosen Download veröffentlicht.
Licht soll die Exponate präsentieren, nicht zerstören. Hierfür sind hinreichende Kenntnisse der Materialien und deren Anfälligkeit gegen Strahlung unterschiedlicher Spektren erforderlich (siehe auch Kapitel, „Beleuchtung von Verkaufsräumen").
Um die Schädigung der Exponate durch Wärmestrahlung von Glühlampen (Halogenglühlampen) zu vermindern, empfiehlt das International Council of Museum (ICOM) die Beleuchtungsstärken auf dem Exponat zu begrenzen. Bezüglich der maximalen UV-Strahlungsleistung werden 30 μW/m² für den UV-A- und UV-B-Bereich genannt. Die Werte können bei den Lampenherstellern erfragt werden. ICOM empfiehlt daher Leuchtstofflampen mit warmweißer Lichtfarbe und Halogenglühlampen zu verwenden.
Bei Neuinstallationen werden heute überwiegend LED-Leuchten eingesetzt. Ihre Vorteile liegen in der vollständigen Vermeidung von UV-Anteilen in der Strahlung (ultraviolette Strahlung), sowie einem sehr geringen Anteil an IR-Strahlung (Infrarot- bzw. Wärmestrahlung). Gleichzeitig sind Leuchten in großer Auswahl bzgl. Lichtfarbe, Farbwiedergabe-Index, Lichtstrom und Lichtstärkeverteilung bei weit reichender Dimmbarkeit verfügbar.