In der Praxis wird für die Messung des Isolationswiderstandes des Neutralleiters N gegen den Schutzleiter PE die Neutralleiter-Trennklemme unterbrochen. Vor anschließender Inbetriebnahme muss die Neutralleiter- Trennklemme wieder geschlossen werden. Wird dies unterlassen und liegt eine unterschiedliche Belastung der Außenleiter vor, können erhöhte Betriebsspannungen bis 400 V an den Verbrauchern auftreten. Diese kann elektrische Betriebsmittel wie elektronische Vorschaltgeräte beschädigen. Warum? Bei angeschlossenem Neutralleiter N oder bei etwa gleicher Belastung der Außenleiter liegt der Sternmittelpunkt im Spannungs-Vektordiagramm etwa in der Mitte und die Spannung an den Verbrauchern beträgt 230 V (Bild 2.9-2). Wird N unterbrochen, verschiebt sich der Sternmittelpunkt und die Spannung an den Verbrauchern mit größerer Last kann Werte bis zu 400 V annehmen.
Neutralleiterunterbrechung

Abbildung: Leuchten in Dreiphasennetzen (Drehstromnetzen)

Abbildung: Leuchten in Dreiphasennetzen (Drehstromnetzen)
Anschluss der Leuchten bzw. Leuchtengruppen 1, 2 und 3 an drei Außenleiter L1, L2, L3 mit dem gemeinsamen Neutralleiter N
Diagramm der Sternschaltung des Netzes bei angeschlossenem Neutralleiter N: gleiche Spannung an den Verbrauchern
Wird der Neutralleiter unterbrochen, steigt die Spannung an Verbrauchern mit der größeren Leistung stark an