DALI

Die digitale adressierbare Beleuchtungsschnittstelle DALI (Digital Addressable Lighting Interface) ist für den Gebrauch in der Gebäudeinstallationstechnik konzipiert. Sie ist in der Zweckbeleuchtung universell einsetzbar, von der einfachsten Beleuchtungsaufgabe (Plug and Play) bis hin zu Anwendungen hochkomplexer Steuerungen. Sie ist in den späten 1990er Jahren entwickelt worden und in der Norm IEC 62386 seit dem Jahr 2002 weltweit standardisiert. Seit dem Jahr 2014 wird an einer grundsätzlichen Weiterentwicklung der Schnittstelle, DALI-2, gearbeitet, die sich zunehmend im Markt etabliert.

In der Praxis bewährte Leistungsmerkmale der DALI-Schnittstelle
sind:

  • Die Dimm-Kennlinie ist genormt. Auch unterschiedliche Leuchtmittel können gemeinsam gleichmäßig gedimmt werden.

  • Leuchten können via Schnittstelle nicht nur gedimmt, sondern auch geschaltet werden.

  • Die Polarität der Schnittstelle ist im Allgemeinen nicht zu beachten (siehe Kapitel „DALI-Installation"). Fehlfunktionen auf Grund einer Verpolung bei der Installation der Leuchte sind dadurch ausgeschlossen.

  • Die zweiaderige DALI-Steuerleitung darf in gemeinsamer Mantelleitung mit der Spannungsversorgung (5LV) verlegt werden (siehe Kapitel „DALI-Installation").

 Darüber hinaus sind viele weitere DALI-Funktionen definiert.

Marktübliche DALI-Steuergeräte sind häufig für bestimmte Anwendungen konzipiert und greifen nur auf einen Teil der definierten DALI-Funktionen zu. Der Aufbau und die Bedienung der DALI-Steuergeräte, die Ausführung der genutzten Bedienelemente (Taster, Touch-Panel etc.), sowie der Umfang der von ihm unterstützten Funktionen sind im DALI-Standard nicht festgelegt.

DALI-Betriebsgeräte hingegen sind universell - also kompatibel mit jedem DALI-Steuergerät - einsetzbar, sofern sie das DALI-Logo tragen (siehe Absatz „DALI-Parameter und Initialisierung”, am Ende von Kapitel „DALI-Parameter und Initialisierung"). Für Farbsteuerungs-Anwendungen sind ggf. weitere Aspekte zu berücksichtigen. In einigen Fällen können sogenannte DT8-Betriebsgeräte eingesetzt werden (siehe Kapitel „DALI-Farbsteuerung").

Man unterscheidet zwei Kommunikationsprinzipien:

  • DALI Broadcast-Betrieb (Direct DALI) – alle Teilnehmer folgen gemeinsam einem Steuersignal.

  • DALI Adressierbetrieb – jeder Teilnehmer bekommt eine Individualadresse mit der er individuell angesteuert werden kann, wobei die Anzahl der möglichen Adressen auf 64 begrenzt ist.

Die DALI-Schnittstelle dient also der Kommunikation zwischen einem Steuergerät (Master) und mehreren zu steuernden Betriebsgeräten (Slaves). Diese grundsätzliche Funktion ist im Vergleich zu den vorher genannten Schnittstellen mittels einer detaillierten Definition des Standards für Anwendungen der Zweckbeleuchtung optimiert.

Die DALI-2-Schnittstelle ermöglicht darüber hinaus grundsätzlich erweiterte Funktionalitäten, wie

  • den parallelen Betrieb mehrerer Steuergeräte (Multi-Master-Betrieb) und

  • den Anschluss und Betrieb standardisierter Lichtsensoren,

  • standardisierter Anwesenheitssensoren und

  • standardisierter Tasterkoppler 

an einer mit den Betriebsgeräten gemeinsamen Steuerleitung.

Diese Funktionen haben sich im Zusammenhang mit häufig auftretenden Beleuchtungsaufgaben als sinnvolle Ergänzung erwiesen.