NR-Kurven

Geräusche gleichen Schalldruckpegels werden nicht gleich unangenehm empfunden, oder anders ausgedrückt: Geräusche mit gleichen Schalldruckpegeln können unterschiedlich lästig empfunden werden. Die subjektive Störempfindung hängt von der Frequenzverteilung des Geräusches ab. Hohe Frequenzen werden meist störender empfunden als tiefe. Ebenso unangenehm sind Geräusche mit „Schalldruck-Spitzen“ in engen Frequenzbereichen. Insbesondere metallische Geräte, wie Leuchten, können durch Resonanzen mit eigenen oder fremden Bauteilen solche Schalldruckspitzen erzeugen. Daher ist es notwendig, dass bereits bei der Produktentwicklung Leuchten akustisch untersucht werden.

Um eine psychologische Geräuschbewertung durchzuführen, bedient man sich der NR-Kurven (noise rating curves) nach ISO TC 43 Recommandation 1996 „Assesment of noise with respect to community response.“ Die NR-Kurven gleicher Lästigkeit werden dabei mit Zahlenwerten versehen, die dem Pegel in dB bei 1.000 Hz gleichgesetzt werden.

Dazu werden die Oktav-Schalldruckpegel – das sind die Schalldrücke bei den Oktavmittelfrequenzen von 62,5 Hz,
125 Hz, 250 Hz, 500 Hz, 1, 2, 4, 8 und ggf. auch 16 kHz – gemessen und in ein NR-Diagramm eingetragen. Als Geräuschbewertungszahl ergibt sich der Wert derjenigen NR-Grenzkurve, welcher durch das Oktav- Schalldruckspektrum gerade unterschritten wird. Die einzelnen Kurven der Geräuschbewertung (NR) werden durch die Ziffern entlang der 1.000-Hz-Linie gekennzeichnet.

Abbildung 3.205: NR-Bewertung