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St. Bonifatius Kirche - Frankfurt am Main, Deutschland

Ein Gebäude im Stil des Expressionismus

Kirchen und sakrale Bauten verlangen bei der Lichtplanung ein sensibles Vorgehen. Das Lichtkonzept des Gebäudes muss dekorative Elemente gezielt akzentuiert und dem Gebäude eine unverwechselbare Erscheinung verleihen. 

Dies war auch der Anspruch der St. Bonifatius Kirche in Frankfurt am Main, die durch ihren expressionistischen Baustil eine weitere Herausforderung an die Architekten und Lichtplaner stellte. In Frankfurt-Sachsenhausen steht die Kirche St. Bonifatius, die 1922 von Martin Weber entworfen und im Jahr 1927 geweiht wurde.

Der emotionale Bau Webers ist eine Vorstufe der neuen Architektur in Frankfurt, die in den zwanziger und dreißiger Jahren weltweit beachtete Bauten schuf und gilt als wichtigster expressionistischer Sakralbau in Hessen. Von außen wirkt der Kirchenbau des Industriezeitalters kantig und geradlinig. Die roten Backsteine verleihen dem Gebäude die Anmutung einer schützenden Burg.

Doch der starke Wall umschließt einen außergewöhnlichen Innenraum, deren Existenz überrascht. Öffnen sich die schweren doppelflügeligen Türen, entdeckt der Besucher einen hohen Kuppelbau, der ein überwältigendes Raumgefühl eröffnet. Die Lichtplanung des Inneren erforderte dementsprechend Feingefühl. Sowohl als

Landesdenkmalamt als auch der Denkmalschutzbeauftragte der katholischen Kirche stimmten dem umfassenden Lichtkonzept zu, welches sowohl der gezielten emotionalen Inszenierung als auch dem Alltag gerecht wird.

Die Architekturbeleuchtung unterstreicht die hohen Rundbögen sowie den Hochaltarraum, der im Zentrum der Aufmerksamkeit steht. Warmweiße-kaltweiße Beleuchtung, aber auch der Einsatz von farbigem Licht, schafft die Möglichkeit von zahlreiche Rauminszenierungen, die sich dank dem Anlass entsprechend anpassen lassen. 

Die Leuchten lassen sich einzeln über Tablets, mit 12 vorinstallierten Lichtsequenzen sowie dem PC, bei besonderen Anlässen, programmieren. Diese Planungsfreiheit ermöglicht die einfache Bedienbarkeit eines ausgereiften Systems, das die Architektur eines sakralen Bauwerkes optimal betont. Das Projekt wurde 2015 mit dem Lichtdesigner Preis „Kulturbauten“ ausgezeichnet.

Projektinformation

  1. Lichtplanung:
    Cybulska + Partner, Frankfurt a.M., www.cybulska-partner.de
  2. Entwurf:
    Herbert Cybulska, Christian Uitz
  3. Fertigstellung der Lichtplanung:
    2014
  4. Elektroplanung:
    Bhp (Beiersdorf Herzhauser Planung), Frankfurt a.M., www.bhp-ffm.de
  5. Architekten:
    haupt freie architekten, Frankfurt a.M., www.hfa-architekten.de
  6. Sonderleuchten:
    TRILUX
    iGuzzini, Recanati/Italien, www.iguzzini.de
  1. Elektrobau:
    Ingenieurbüro Thor, Offenbach
  2. Realisation Lichtsteuerung:
    livebau solutions, München, www.livebau-solutions.eu
  3. Weitere Leuchten:
    TRILUX
    Martin Professional Lighting, www.martin.com
    iGuzzini
    Serien Lighting, www.serien.com
  4. Steuertechnik:
    u.a. von Traxon e:cue, www.traxontechnologies.com
  5. Fotos:
    Herbert Cybulska
Redaktion
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